Erklärung zum Verzicht auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga

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SV Friedrichsort historisch — Presse-Mitteilung — Gemeinsame Erklärung des SVF-Vorstandes und der SVF-Abteilungsleitung Tischtennis zu dem Verzicht der 1. TT-Herrenmannschaft auf den Aufstieg in die II. Tischtennis-Bundesliga

1. Der SVF-Vorstand beglückwünscht die 1. TT-Herrenmannschaft zur Meisterschaft in der Regionalliga Nordost und zur Qualifikation zum Aufstieg in die II. TT-Bundesliga.

2. Dieser Erfolg ist der bisher größte Erfolg in der SVF-Vereinsgeschichte.

3. Die Spieler

Jaroslav Kunz, Ondrej Kunz, Jens Heuck, Carsten Brocks, Marco Raimund, Darius Gut, Stefan Greger und Gerd Raimund als Betreuer

wurden in einer Meisterschaftsfeier am 15. April 1993 mit dem Bronzenen Vereinswappen mit gravierter Glückwunsch-Widmung geehrt und auf der Jahreshauptversammlung des Vereins am 16. April 1993 mit der Goldenen SVF-Leistungsnadel ausgezeichnet.

4. Der Vorstand stimmt dem Aufstieg in die II. TT-Bundesliga grundsätzlich zu und ist bereit, die entstehenden Mehrkosten für Fahrgeld, Reisespesen, Übernachtungen u.s.w. in einer Höhe von DM 20.000,-- zu übernehmen.

5. Die 1. TT-Mannschaft erklärt einvernehmlich, daß es wenig Zweck hat mit dem vorhandenen Spielerpotential in die II. Bundesliga aufzusteigen. Man wäre hier "zu Null" Punktelieferant und würde über lang in "SVF 09" umgetauft werden.

6. Dies ist sportlich wenig sinnvoll, da es wirklich keinen Spaß macht und keinen Sinn hat, immer nur zu verlieren.

7. Es wäre auch verantwortungslos dem Verein gegenüber die DM 20.000,-- Reisekosten/Spesen in Anspruch zu nehmen, für im Grunde nichts. Dies ist die einhellige Meinung der Mannschaft.

8. Mitspielen kann man in der II. Bundesliga nur dann, wenn man sich mit zwei Topspielern für die Nr. 1 und Nr. 3 verstärkt. Hierfür muß man wohl mindestens DM 50.000,-- ansetzen.

9. Der SVF-Vorstand sieht sich nicht in der Lage, diese Beträge zu garantieren. Auch kann ein durchaus üblicher Mannschaftsetat von ca. DM 100.000,-- nicht zugesagt werden.

10. Die gemeinsame Suche nach potentiellen Sponsoren ist erfolglos geblieben.

11. Eine andere Umverteilung der in der SVF derzeit vorhandenen durchaus nennenswerten Sponsoren-Unterstützung ist nicht möglich, da dann der Sportbetrieb generell und auch bei den anderen SVF-Leistungsträgern (Fußball Verbandsliga, Handball Oberliga, Kunstturnen u.a.m.) gefährdet ist.

12. Auch erscheint es wenig sinnvoll, für zwei Leute die nur zu den Punktspielen "eingeflogen" werden, DM 50.000,-- auszugeben ohne daß eine Integration in die Tischtennis-Abteilung und speziell in die Jugendarbeit erfolgt.

13. Der Verzicht auf den Aufstieg geschieht einvernehmlich zwischen dem SVF-Vorstand und der betroffenen 1. Herrenmannschaft.

14. Der Verzichtsbeschluß wurde mit dem SVF-Ältestenrat besprochen und von der Abteilungsversammlung Tischtennis am 7. April 1993 und von der SVF-Mitgliederversammlung am 16. April 1993 gebilligt.

15. Die Mannschaft bleibt bis auf Ondrej Kunz zusammen und hat für die nächste Saison das Ziel, in der Regionalliga im oberen Drittel mitzuspielen.

16. Bedingt durch den von der SVF vermittelten Ausbildungsplatz wäre Ondrej Kunz noch bis zum Ende der Ausbildungszeit an die SVF gebunden. Da Ondrej Kunz die Möglichkeit hat, in der kommenden Saison in der II. Bundesliga bei Protesia Hamburg zu spielen, die SVF ihm dies nicht bieten kann, hebt die SVF die vertragliche Verpflichtung auf und gibt Ondrej Kunz für die II. Bundesliga frei.

17. Der Verzicht auf den Aufstieg in die II. Bundesliga ist eine schwere und schmerzhafte Entscheidung, die keinem der Beteiligten leicht gefallen ist.

18. Es war eine Vernunft-Entscheidung, die nicht bis in alle Ewigkeit bestehen bleiben muß. Bei einer erneuten Qualifikation werden wir neu nachdenken.

Kiel-Friedrichsort, den 16. April 1993

Jürgen Baudach (1. Vorsitzender)
Gerd Raimund (Abteilungsleiter Tischtennis)

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